Wie funktioniert die Kühlfiltration?
Bei der Kühlfiltration wird der Whisky auf etwa 0 bis -4 Grad Celsius heruntergekühlt. Dadurch verklumpen bestimmte Bestandteile, wie Fettsäuren, Proteine und Ester, die dann herausgefiltert werden. Das Ergebnis? Ein klarer Whisky, der sich auch bei kälteren Temperaturen nicht eintrübt.
Doch ist das wirklich nötig? Diese Frage spaltet die Whisky-Welt. Manche schwören darauf, dass gefilterter Whisky "sauberer" schmeckt, während andere argumentieren, dass genau diese entfernten Bestandteile für mehr Komplexität sorgen.
Non-Chill-Filtered Whisky: Ein Marketing-Trend?
Whiskys, die nicht kühlfiltriert sind, tragen oft stolz den Hinweis "Non-Chill Filtered" auf dem Etikett. Doch ist das nur ein cleverer Marketing-Gag oder wirklich ein Qualitätsmerkmal?
Tatsache ist: Viele Genießer bevorzugen ungefilterten Whisky, da sie glauben, dass dieser ein intensiveres Mundgefühl und vollere Aromen bietet. Destillerien wie Ardbeg, Laphroaig und Springbank setzen bewusst auf Non-Chill-Filtered-Whiskys und heben deren natürlichen Charakter hervor.
Blindtastings: Schmeckt man den Unterschied?
Verschiedene Blindtastings mit Whisky-Experten zeigen gemischte Ergebnisse. Einige Studien, darunter eine von "Whisky Advocate" durchgeführte Verkostung, ergaben, dass viele Teilnehmer den Unterschied zwischen kühlfiltrierten und nicht kühlfiltrierten Whiskys nicht eindeutig schmecken konnten. Andere Tastings, etwa von unabhängigen Bloggern und Foren wie Whiskybase, legen jedoch nahe, dass Non-Chill-Filtered-Whiskys komplexer und "runder" wirken.
Das zeigt: Der Einfluss der Kühlfiltration ist keineswegs schwarz-weiß, sondern hängt von vielen Faktoren wie Fasslagerung, Alkoholgehalt und Destillationsmethode ab.
Häufige Mythen zur Kühlfiltration
1. "Kühlfiltrierter Whisky schmeckt schlechter."
Nicht unbedingt! Zwar entfernt die Filtration einige Fettsäuren und Ester, aber viele Destillerien justieren ihre Rezepte entsprechend, um Geschmacksverluste zu minimieren.
2. "Ungefilterter Whisky ist immer besser."
Auch das ist nicht pauschal richtig. Einige Destillerien argumentieren, dass die Kühlfiltration hilft, einen "saubereren" und gleichbleibenden Geschmack zu erzielen.
3. "Trüber Whisky ist ein Zeichen von Qualität."
Eine Trübung kann ein Hinweis auf mehr natürliche Bestandteile sein, aber nicht jeder getrübte Whisky ist automatisch besser.
Fazit: Ist Non-Chill-Filtered Whisky wirklich besser?
Die Antwort ist: Es kommt darauf an! Wer einen intensiveren und naturbelasseneren Whisky bevorzugt, sollte gezielt zu Non-Chill-Filtered-Varianten greifen. Wer hingegen Wert auf Konsistenz und Klarheit legt, wird mit kühlfiltrierten Whiskys ebenfalls glücklich.
Für diejenigen, die tiefer in die wissenschaftlichen Aspekte der Kühlfiltration eintauchen wollen, haben wir einen umfassenden Fachartikel erstellt. Darin gehen wir detailliert auf die chemischen Prozesse und deren Auswirkungen auf Aromen und Textur ein. Hier geht's zum Expertenartikel.
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