Amerikanischer Whisky: Neue Fässer für ein unverwechselbares Geschmacksprofil
Im Gegensatz zu europäischen Whiskys, die häufig in gebrauchten Fässern gereift werden, verwenden amerikanische Hersteller in der Regel nur neue Fässer. Dies hat mehrere Gründe:
- Geschmacksprofil: Neue Fässer verleihen dem Whisky einen intensiveren und kräftigeren Geschmack mit ausgeprägten Vanille-, Karamell- und Röstnoten. Diese Aromen stammen von den natürlichen Zuckern und Ligninen, die im Holz enthalten sind.
- Gesetzliche Vorgaben: In den USA ist es für die Herstellung von Bourbon Whiskey vorgeschrieben, dass neue Fässer aus amerikanischer Eiche verwendet werden. Diese Regelung soll den einzigartigen Charakter und die Qualität des Bourbons schützen.
- Lebensmittelrecht: Laut US-amerikanischem Lebensmittelrecht müssen Lebensmittel immer in neue Verpackungen abgefüllt werden. Da ein Whiskyfass als Verpackung angesehen wird, muss es für die Erstbefüllung eines Whiskys neu sein. Dies trägt zur Qualität und Sicherheit des Produkts bei.
Amerikanische vs. deutsche Eiche: Nuancen im Geschmack durch unterschiedliche Holzstrukturen
Amerikanische und deutsche Eiche unterscheiden sich in ihrer Struktur und Dichte, was sich auf den Geschmack des Whiskys auswirkt:
- Amerikanische Eiche: Sie ist härter und dichter als deutsche Eiche und hat einen höheren Vanillegehalt. Dies verleiht dem Whisky einen kräftigen, süßen und leicht rauchigen Geschmack. Die enge Struktur des Holzes ermöglicht es dem Whisky, weniger schnell zu reifen und gleichzeitig intensivere Aromen aufzunehmen.
- Deutsche Eiche: Sie ist weicher und poröser als amerikanische Eiche und hat einen geringeren Vanillegehalt. Dies verleiht dem Whisky einen milden, fruchtigen und leicht würzigen Geschmack. Die offene Struktur des Holzes ermöglicht es dem Whisky, schneller zu reifen und gleichzeitig komplexere Aromen zu entwickeln.
Shave und Toast: Die Feinabstimmung des Whiskyfasses
Shave: Glätten für optimale Reifung und Geschmack
Das Shave, also das Abhobeln der Innenseite des Fasses, ist ein wichtiger Schritt in der Vorbereitung eines Whiskyfasses. Dabei wird überschüssiges Holz von der Oberfläche entfernt, um eine glatte und gleichmäßige Oberfläche zu schaffen. Dies hat mehrere Vorteile:
- Verbesserte Reifung: Eine glatte Oberfläche bietet dem Whisky eine gleichmäßige Kontaktfläche zum Holz, wodurch eine optimale Reifung und Aromaentwicklung gewährleistet wird.
- Reduzierte Bitterkeit: Risse und Unebenheiten im Holz können dem Whisky bittere Aromen verleihen. Das Shave minimiert diese Gefahr und sorgt für einen harmonischen Geschmack.
- Hygiene: Durch das Shave werden Verunreinigungen und Holzreste vom Inneren des Fasses entfernt, was die Hygiene verbessert und die Gefahr von Schimmelbildung verringert.
Toasten: Karamell und Röstnoten für ein komplexes Geschmacksprofil
Nachdem das Fass geshaved wurde, wird es getoastet. Dabei wird das Fass erhitzt, wodurch die Holzfasern karamellisieren und Aromen freigesetzt werden. Je nach Intensität des Toasts variieren die Aromen, die das Fass an den Whisky abgibt:
- Light Toast: Ein leicht getoastetes Fass verleiht dem Whisky milde Vanille- und Karamellnoten.
- Medium Toast: Ein medium getoastetes Fass erzeugt kräftigere Vanille- und Karamellnoten sowie leichte
Die Anzahl der Füllungen: Einfluss auf Geschmack und Preis
Die Anzahl der Füllungen eines Fasses spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für den Geschmack und den Preis des Whiskys. In der Regel werden Whiskyfässer zwei- bis dreimal verwendet, bevor sie ausgetauscht werden.
- Erste Füllung: Whiskys aus neuen Fässern haben einen intensiven und kräftigen Geschmack mit ausgeprägten Vanille-, Karamell- und Röstnoten. Diese Aromen stammen von den natürlichen Zuckern und Ligninen, die im Holz enthalten sind.
- Zweite Füllung: Whiskys aus Fässern der zweiten Füllung haben einen milderen und komplexeren Geschmack. Die Aromen des ersten Whiskys sind noch vorhanden, werden aber durch die Aromen des Holzes ergänzt.
- Dritte Füllung: Whiskys aus Fässern der dritten Füllung haben einen sehr milden Geschmack. Die Aromen des Holzes sind dominant, die Aromen des Whiskys sind nur noch leicht wahrnehmbar.
Die Größe des Fasses: Auswirkungen auf Reifung und Geschmack
Die Größe des Fasses hat ebenfalls einen Einfluss auf die Reifung und den Geschmack des Whiskys.
- Standardfass (200 Liter): Dies ist die gängigste Größe für Whiskyfässer. Whiskys in Standardfässern reifen relativ schnell und entwickeln ein ausgewogenes Geschmacksprofil.
- Small Batch Fässer (50-100 Liter): In kleineren Fässern hat der Whisky mehr Kontakt mit dem Holz, wodurch er schneller reift und intensivere Aromen entwickelt.
- Hogsheads (250-350 Liter): Diese größeren Fässer ermöglichen eine langsamere und schonendere Reifung des Whiskys, wodurch er komplexere Aromen entwickeln kann.
Fazit: Das Fass als Garant für Vielfalt und Qualität
Die Wahl des Fasses ist ein entscheidender Faktor für die Qualität und den Geschmack eines Whiskys. Die Anzahl der Füllungen, der Toasting-Grad, die Größe und die Holzart des Fasses beeinflussen die Aromen, die der Whisky aus dem Holz aufnimmt.
Daher ist es wichtig, bei der Auswahl eines Whiskys auch auf die Art des Fasses zu achten. Ein hochwertiges Fass kann dem Whisky einen einzigartigen Charakter und ein komplexes Geschmacksprofil verleihen.
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